Journalisten im Einsatz bei Kriegen und Katastrophen

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Beschreibung

Das Trauma als Tabu

Journalisten im Einsatz bei Kriegen und Katastrophen

Ausgabe

Das Archiv 4/2006

Autor: Eckart Klaus Roloff

Seiten: 20-23

Lange hat es gedauert, sehr lange – Jahrhunderte. Zuerst wurde nur wahrgenommen, dass Kriege und Katastrophen Millionen an Verletzten und Toten fordern. Damit waren allein die körperlichen Folgen gemeint, nicht die psychischen; sie waren ja weniger sichtbar und traten nicht immer sofort auf. Mit dem Ersten Weltkrieg änderte sich das ein wenig: Hie und da war von den „Kriegszitterern“ und „Neurotikern“ unter den Soldaten die Rede, die unter einem „Shell shock“ litten, einem Granatenschock. Und von denen, die simulierten und sich die Rente erschleichen wollten.

Soldaten hatten freilich zu kämpfen, tapfer, todesmutig, schier unverwundbar; für seelische Verletzungen gab es nur ausnahmsweise Platz und Mitleid. So war es immer gewesen, im deutsch-französischen Krieg, im Krimkrieg und in ungezählten Schlachten. Nur in wenigen Feldpostbriefen wird über seelische Qualen geklagt. Schon das belegt, worauf dieses Tabu zurückzuführen ist: auf schwere Kommunikationsmängel.

(…)

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