100 Jahre Bundesdruckerei

Ausgabe

DAS ARCHIV 2/1979

Autor: Gerd Gnewuch

Seiten: 55 – 84

1. Geschichtliche Entwicklung

Als das Deutsche Reich die Königlich preußische Staatsdruckerei übernahm und am 6. Juli 1879 mit der bereits in Reichsbesitz befindlichen Verwaltung der Geheimen Oberhofbuchdruckerei (R. von Decker) vereinigte, entstand mit der Reichsdruckerei ein staatlicher Druckereibetrieb, dessen Nachfolgerin, die Bundesdruckerei, in diesem Jahr ihr 100jähriges Jubiläum feiert.

Von den beiden Vorläufern der neuen Behöre war zuerst das Deckersche Unternehmen entstanden. Georg Jakob Decker (1732 – 1799), der aus einer schweizerisch-elsässischen Druckerfamilie stammte, war 1751 nach Berlin gekommen, hatte in eine bekannte Druckerei eingeheiratetet und 1763 als Drukker der Königlichen Akademie der Wissenschaften von Friedrich dem Großen das Patent eines Hofbuchdruckers erhalten. Seit 1787 durfte sich Decker „Königlich Geheimer Oberhofbuchdrucker“ nennen. Sein Enkel, Rudolph Ludwig Decker (1804 – 1877), starb – als letzter Oberhofbuchdrucker – am 12.1.1877.

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