100 Jahre öffentlicher Fernsprechdienst in Deutschland

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/1981

Autor: Gerhard Basse

Seiten: 124 – 157

1 Die Vorgeschichte

1.1 Der Fernsprecher als Idee

Am Anfang war die Idee, das Aufblitzen des Gedankens. So schlug schon G. Huth 1796 in Berlin, wahrscheinlich unter dem Eindruck der optischen Telegrafen in Frankreich, eine Art „akustischen“ Telegrafierens mit riesigen Schalltrichtern vor und regte auch gleich Beziehungen für sein System an, wobei die Entscheidung für die eine oder andere noch heute schwelt: „…welcher aber würde nun hier sich schicklich empfehlen, als der gleichfalls aus dem Griechischen entlehnte: Telephon oder Fernsprecher?“

Auch der Münchener Physiker Johann Wilhelm Ritter (1776 – 1810) hatte 1809 eine Vision:
„Es ist Aussicht da, daß noch ganz leise gesprochene Worte durch viele Meilen lange, ganz einfache Drahtcontinuen fortgepflanzt, am anderen Ende der Leitung noch vollkommen vernehmbar anlangen. Die Drähte hierzu können vielleicht äußerst dünn seyn; haben nirgends nöthig isoliert zu seyn; für jede Station wird nur einer erfordert; und Niemand wird zuhören können, der sich nicht Gelegenheit verschafft, um selbst zum Drahte selbst kommen zu können…“