100 Jahre Telefon in Leer

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Nord, 2000

Autor: Hans-Wilhelm Pruin

Seiten: 5-11

Das Telefon in Leer hat Geburtstag. Vor 100 Jahren nahm die Telegraphendienststelle in dem zwei Jahre zuvor erbauten Postamt gegenüber dem Bahnhof – auf dem Grundstück des heutigen Frisia-Centers – das öffentliche Telefonnetz in Betrieb. Anders als noch ein Jahr zuvor, als in Emden die erste Stadtfernsprecheinrichtung eingeschaltet wurde, die vorerst nur das Telefonieren innerhalb der Stadt ermöglichte, konnte in Leer gleich bei der Inbetriebnahme mit mehreren Städten im Weser-Ems-Bereich, sowie Bremen, Berlin, Hamburg, Hannover und Kiel telefoniert werden.

Vorausgegangen war eine Bekanntmachung im Leerer Anzeigeblatt vom 10.3.1898. Die Anmeldungen mußten innerhalb einer Woche erfolgen. Bei einer Versammlugn der Interessenten am 15. März wurde die Mindestzahl von 20 mit 28 vorliegenden Anmeldungen bereits überschritten, und auch die zu erzielende Jahreseinnahme von 1200 Mark an Einzelgebühren wurde gewährleistet. Als dann im Mai mit den Arbeiten begonnen wurde, hatten sich 40 Teilnehmer gemeldet. In der festgelegten Bauzeit von 88 Tagen wurden an den Häusern mächtige Träger und Gestänge für die oberirdischen Linien angebracht, an denen die Isolatoren für die Blankdrahtleitungen befestigt wurden. Für die Anschlüsse reichte zunächst ein Klappenschrank von 50 Leitungen. Dieser war allerdings im ersten Jahr schon „ausverkauft“ und es wurden sehr bald zwei weitere Schränke zusätzlich aufgestellt.

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