100 Jahre Telefonieren auf Wangerooge

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Nord, 2001

Autor: Hans-Jürgen Jürgens

Seiten: 34-37

Die am 29. Juni 1900 auf Wangerooge in Betrieb genommene Fernsprecheinrichtung war nicht die erste Möglichkeit, mit dem Festland schnell Verbindung aufzunehmen!

Als Frankreich am 19. Juli 1890 Preußen den Krieg erklärt hatte, wurde schon zwei Tage später die sofortige Anlegung von Telegrafen angeordnet und vielerorts Telegrafenkabel verlegt. Auch von Carolinensiel führte bald ein einadriges Kabel zum Leuchtturm, auf dem ab 1. November eine Küstenbeobachtungsstation ständig besetzt war. Nun konnten schnell französische Segelschiffe vor der Weser- und Jademündung ans Festland gemeldet werden. Als der Krieg für Preußen einen günstigen Verlauf nahm, entspannte sich die Lage, und die Leitung konnte 1871 für Privatdepeschen freigegeben werden. Schon im ersten Jahr wurden bei Lampenwärter Georg August Popken, der auf der „Telegraphen-Anstalt für beschränkten Tagesdienst“ verantwortlich war, 173 Telegramme aufgegeben; 106 Depeschen kamen an.

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