150 Jahre elektrische Telegrammübermittlung in Hamburg

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Nord, 1999

Autor: Rainer Jurschek

Seiten: 65-77

Am 10. Januar 1998 stellte die Hamburger Telegrammaufnahme ihren Betrieb wegen drastischer Verkehrsrückgänge im Telegrammverkehr ein. Norddeutsche Kunden der Telekom, die ein Telegramm per Telefon aufgeben wollen, werden bis auf weiteres von der Telegrammaufnahme in Düsseldorf bedient. Dieses von der Öffentlichkeit unbemerkte Ereignis soll Anlaß zu einem Rückblick auf die Geschichte der elektrischen Textübermittlung sein, die bis vor wenigen Jahrzehnten nur als Dienstleistung mit hohem personellen Aufwand denkbar war.

Seit nunmehr 150 Jahren besteht von Hamburg aus die Möglichkeit, Nachrichten auf elektrischem Wege einem Empfänger zukommen zu lassen. Solcherart beförderte Nachrichten erhielten die Bezeichnung Telegramm (abgeleitet vom griechischen tele = fern und gramm = Zeichen) oder Depesche (französisch = Eilbotschaft). Das elektrisch übermittelte Telegramm entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zum schnellen Konkurrenten des Briefes, der wegen der gegenständlichen Übermittlung der Nachricht zwangsläufig nicht schneller sein kann als die zu seiner Beförderung eingesetzten Fahrzeuge und Boten.

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