150 Jahre elektromagnetische Telegrafie

Ausgabe

DAS ARCHIV 02/1983

Autor: Horst Drogge

Seiten: 73 – 99

Vor 150 Jahre, im Jahre 1833, wurden in Göttingen durch die Professoren Gauß und Weber erstmals Nachrichten auf elektromagnetischem Wege über eine Doppelleitung und eine größere Entfernung übertragen. Seitdem gilt dieses Zusammenwirken der beiden Professoren als der Beginn der elektromagnetischen Telegrafie. Dabei war das Ziel der von beiden durchgeführten Versuche nicht die „Erfindung“ der Telegrafie, sondern die Erforschung des Erdmagnetismus sowie später auch der galvanischen Elektrizität und ihrer Gesetze. Allerdings spielte die Verständigung zwischen den beiden Gelehrten in ihren räumlich getrennten Institutionen durchaus eine Rolle. Die Betrachtung der Anwendung der elektromagnetischen Telegrafie muß also auch die erdmagnetischen Messungen und die Erkenntnisse über das Wesen der Elektrizität einschließen. Hier soll aber nicht auf die Ergebnisse dieser Forschung eingegangen werden, wohl aber auf die Geräte bzw. Instrumente, da diese zum Telegrafieren benutzt werden konnten und wurden.

Vor 50 Jahren, 1933, wurde aus Anlaß der 100. Wiederkehr der ersten Telegrafischen Übermittlung vom Reichspostministerium ein Buch herausgegeben mit dem Titel „Der Telegraph von Gauß und Weber im Werden der elektrischen Telegraphie“, das der Staatssekretär im Ruhestand Dr.- Ing. e.h. Ernst Feyerabend verfaßt hatte. Trotzdem soll hier noch einmal den Geschehnissen der damaligen Zeit aufgrund von zum Teil ungedruckten Zeugnissen aus dieser Zeit nachgegangen werden, wobei teilweise neue Erkenntnisse für die Überlieferung gewonnen werden.

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