350 Jahre Westfälischer Friede
350 Jahre „Freud- und Friedenbringender Postreuter auß Münster“
Ausgabe
Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich West, 1998
Autor: Heinz Neumann
Seiten: 3-17
Der Westfälische Friede hat seit jeher fast alle Geschichtsforscher, die Wissenschaft und die Literatur beschäftigt. Das Schrifttum ist sozusagen unabsehbar. Selbstverständlich bemächtigen sich zu einem Jubiläum 350 Jahre danach alle Medien dieses Ereignisses und verschaffen ihm eine Renaissance der kühnsten Erwartungen und Hoffnungen. Ausstellungen in Stadt und Land, in Museen und Archiven, Publikationen und Porgramme bereiten die geplanten Veranstaltungen und Top-Ereignisse vor, in den beteiligten Ländern, in ganz Europa.
Wer jedoch glaubt, an 1648 sei seit jeher und immer positiv und hoffnungsvoll gedacht worden, der irrt sich. So sehr die katholische Stadt Münster noch vom Glanz der Kongresse zehrte, so sehr litt sie in der Folgezeit unter dem Makel, daß hier in ihren Mauern der endgültige Machtzerfall des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation eingeleitet wurde, obwohl bis zu dessen Besiedelung noch über 150 Jahre vergehen sollten. Das wurde in der überwiegend protestantischen Stadt Osnabrück ganz anders gesehen, weil 1648 die Lehre Luthers ihre endgültige Gleichberechtigung erhielt und die protestantischen Mächte einen großen Machtzuwachs erhielten. In Münster hat es 1748 nur ein eher beiläufiges Erinnern an den Frieden von 1648 gegeben.
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