50 Jahre Rundfunk in Deutschland

Ausgabe

DAS ARCHIV 02/1973

Autoren: Wilhelm Kornjäger, Hans Preßler und Karl Vogt

Seiten: 87 – 136

Einleitung

Der 29. Oktober 1923 ist der Tag des offiziellen Beginns der Sendungen des deutschen Rundfunks. Im Rückblick auf die 50 Jahre deutscher Rundfunkgeschichte ist dies Anlaß genug, über die Ereignisse und die technische Entwicklung des Rundfunks in diesem auch sonst sehr bewegten Zeitraum zu berichten. Über die Aufgaben und Tätigkeiten der Post (Deutsche Reichspost und Deutsche Bundespost) als Hoheits- und Betriebsverwaltung und die Stellung zu den Rundfunkorganisationen im Wandel der Zeiten ist an anderer Stelle sehr eingehend berichtet worden [1]. Zu der nun folgenden Abhandlung ist sogleich einleitend zu bemerken: Es ist nicht beabsichtigt, gleichmäßig alle Ereignisse darzustellen, gleichmäßig aus allen Jahren eines halben Jahrhunderts. Dies würde hier eine Wiederholung schon bekannter Veröffentlichungen bedeuten [2 bis 6]. Wir wollen vielmehr einzelne besondere bemerkenswerte Kapitel der Rundfunkgeschichte herausstellen, die auch für einen größeren Lesekreis von Interesse sind; das bedeutet, daß wir vor allem die Entstehung des Unterhaltungsrundfunks in Deutschland, zunächst des Ton- und anschließend des Fernsehrundfunks, behandeln.

In dieser historischen Folge wird besonders auf den tiefgreifenden Einschnitt durch die Übergabe der Rundfunksender der Deutschen Post in den Jahren 1948 und 1949 an die Landesrundfunkanstalten durch Anordnung der Militärbehörden und dann auf die Wende durch das Karlsruher Urteil 1961 und die sich daraus ergebenden Folgerungen für die Rundfunk-Sendernetze der DBP eingegangen.

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