Altes Haus mit neuer Botschaft

Zur Neukonzeption des Museums für Kommunikation in Berlin

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 2000/1

Autor: Joachim Kallinich

Seiten: 7-13

Am 17. März 2000 wurde das ehemalige Reichspostmuseum als Museum für Kommunikation mit neuer Konzeption wieder eröffnet. Reichspostmuseum, Postmuseum der DDR, Museum für Post und Kommunikation, Museum für Kommunikation – allein die Namenswechsel verweisen auf die programmatischen Veränderungen, die dieses Haus erfahren hat (s. dazu den Beitrag von Hans Hübner, „Das Reichspostmuseum in Berlin W 66“ im Heft 2/1999, S. 13-32). Aber bei allen Veränderungen blieb die Postgeschichte der konzeptionelle Schwerpunkt. Und nun ein neuer Name, ein neues Konzept – ist das das Ende der Postgeschichte?

Doch gleich vorweg:

Gemeint ist hier nicht das Ende der Postgeschichte, sondern im Gegenteil die Überwindung einer bestimmten Interpretationsgeschichte und der Beginn eines neuen Verständnisses. Die Postgeschichte war fester Bestandteil der Unternehmenskultur, die Museen waren Teil der Traditionspflege, die beide nie in Frage gestellt wurden. Die Postmuseen mit ihren postgeschichtlichen und fernmeldetechnischen Sammlungen orientierten sich an der Institutions-, Betriebs- und vor allem Technikgeschichte, das Personal rekrutierte sich weitestgehend aus Experten der jeweiligen Dienste, als Publikum genügte die große „Postfamilie“.

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