Auf den Spuren der alten Postroute von Berlin nach Cottbus

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Ost, 1999

Autor: Wolfgang Pinkow

Seiten: 35-38

Nachdem Wolfgang Holtz gemeinsam mit Freunden verschiedene historische Poststraßen von Berlin aus unter anderem nach Hamburg und Dresden zu Fuß bewältigt hatte, kamen wir im Frühjahr 1997 überein, die alte fast vergessene Postroute von Berlin nach Cottbus zu recherchieren und für eine Poststreckenwanderung vorzubereiten. Diese alte preußische Hauptpoststrecke wird bei Matthias, 1812, Seite 323 unter Punkt „i. Cottbusser Cours“ aufgeführt. Er vergleicht nach ihm vorliegenden Unterlagen die Post-Anstalten und Post-Stationen aus den Jahren 1698 und 1710.

Somit geht die Ersterwähnung des Cottbusser Courses auf das Jahr 1698 zurück; der Verfasser dieses Beitrages konnte diesbezüglich keine frühere Jahresangabe ermitteln. Eine interessante, kurz gefasste Darstellung dieser Postroute liegt aus dem Jahre 1775 in: „Die vornehmsten Europäischen Reisen“ von Gottlob Friedrich Krebel vor, welcher schreibt: „Wollte jemand den Weg über Cottbus erwählen (in Richtung Dresden), so machet er einen Umweg von drey Meilen. Inzwischen kommen auf diesem Cours: Königs Wusterhausen oder Wendisch Wusterhausen, ein Städtchen und Schloß mti einem Thiergarten; Storkau und Beeskau, zwey Chur-Brandenburgische Städtchen an der Spree, mit Chur-Sächsischen Zöllen; Lieberosa, ein Städtchen in der Chur-Sächsischen Nieder-Lausitz, mit einem feinen Schlosse, einem Grafen von der Schulenburg gehörig; Peitz, eine Chur-Brandenburgische kleine Stadt, und demolirte Festung, in deren Gegend es Eisenwerke, Pech- und Theer-Hütten giebt; Cotbus, eine Chur-Brandenburgische nahrhafte Stadt an der Spree, mitten in der Nieder-Lausitz, wo der Flachsanbau, die Tuch-Fabriken und ein wohlschmeckendes Weißbier den Einwohnern die Haupt-Nahrung bringen.“

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