Ein Spiegelbild der Motorisierung der Post

Aus der Geschichte der Hauptwerkstätte/Bezirkswerkstätte für Postkraftwagen in Bamberg

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Süd, 1996

Autor: Karl Löser

Seiten: 55-59

Nachdem am 1. Mai 1905 in Deutschland die erste staatliche Kraftpostlinie auf der Strecke Bad Tölz-Lenggries eröffnet worden war, stieg in den folgenden Jahren die Zahl der Linien und damit auch der Kraftfahrzeuge stark an. Gegenüber 5 Omnibussen zu Beginn der Versuchsfahrten hatte die kgl. bayr. Post im Jahre 1909 bereits 84 und im Jahre 1913 252 Omnibusse in Betrieb. Diese Entwicklung des Kraftwagenparks bedingte die Errichtung einer Hauptwerkstätte für die Kraftomnibusse. Im Jahre 1906 wurde der neuerrichteten Eisenbahnwerkstätte Neuaubing eine Abteilung für Kraftfahrzeuge angegliedert. Mit steigendem Verkehr genügte jedoch der Raum der Hauptwerkstätte den Anforderungen nicht mehr. Im Jahre 1914 wurde daher in Neuaubing eine neu Werkstätte errichtet, die ausschließlich Kraftpostzwecken diente.

Im April 1918 legte das Staatsministerium für Verkehrsangelegenheiten dem bayr. Landtag einen Plan für den weiteren Ausbau des Kraftfahrwesens vor. Hiernach war eine neue zentrale Werkstätte für ganz Bayern – die in Neuaubing war nicht mehr aufnahmefähig – vorgesehen. Sie sollte diesmal im nördlichen Bayern errichtet werden. Geeignete Grundstücke standen in Schweinfurt und Bamberg zur Verfügung. Die Entscheidung fiel dann zu Gunsten Bambergs, wobei die Frage des Arbeitsmarktes und die verkehrsmäßig günstige Lage Bambergs den Ausschlag gaben.

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