Aus der Geschichte der Post in Adenau

1817-1867, die Zeit der preußischen Postverwaltung

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich West, 1998

Autor: Theo Winterscheid

Seiten: 18-26

Nach der Befreiung von der französischen Fremdherrschaft hatte das Königreich Preußen 1815 auf dem Wiener Kongreß (18.9.1814-9.6.1815) weite Teile des Rheinlands, die spätere Rheinprovinz, erhalten. Der Einrichtung von Provinzen, Regierungsbezirken, Kreisen und anderer Verwaltungen folgte hier am 1. Juli 1816 die Verstaatlichung des privaten Postunternehmens des Fürstenhauses Thurn und Taxis. Preußen, das seit 1649 eine eigene staatliche Postverwaltung besaß, begann nun in seinen neuen Landesteilen mit einem beispielhaften Aufbau des Postwesens.

Die hier postalisch fast völlig vernachlässigte Eifel erhielt jetzt gut funktionierende Posteinrichtungen. Im Gegensatz zu den privaten, gewinnmaximierenden Unternehmen der Fürsten von Thurn und Taxis mit einer Konzentration auf einnahmestarke Städte und Orte war die staatliche Postverwaltung Preußens darauf bedacht, eine flächendeckende Postversorgung auch in gering bevölkerten Landgebieten zu erreichen. Hiermit beachtete die preußische Postverwaltung eine Randverfügung des Königs Friedrich Wilhelm I. auf einem Bericht aus dem Jahre 1723: „Soll fahrende Post in Preußen sein; ich will haben ein landt, das kultiviret sein soll, höret Post da zu.“

(…)