Aus frühen Tagen der Iserlohner Post

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich West, 1998

Autor: Herbert Lechtleitner

Seiten: 37-44

Schlechte Wegverhältnisse machten einen Postverkehr in der Grafschaft Mark und damit auch in Iserlohn bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts hinein unmöglich. So gab es auch zwischen den wirtschaftlich so eng miteinander verbundenen Orten Iserlohn, Altena und Lüdenscheid bis 1789 keine Fahrpost.

Eine Fußbotenpost verkehrte viermal wöchentlich von Iserlohn nach Altena über Kesbern-Stock in der Bräke – durch/über den Gründer Bach-Attern – den Wixberg und von Altena dann nach Lüdenscheid. Für diese Tätigkeit bekam der Postbote 12 Thaler jährlich, bezahlbar in Vierteljahresraten von 3 Thalern, dazu ein Livrée von der Königlichen Post-Administration. Eine Fahrpostverbindung wäre hier bis 1788 gar nicht möglich gewesen, da erst anläßlich des Besuchs von Friedrich Wilhelm II. der Talweg von Iserlohn nach Altena über Grüne angelegt wurde, der dann auch noch bis zum Bau der „Chaussee“ im Jahre 1808 eine durch Schlagbäume für eine freie Fahrt stark behinderte Verbindung blieb. Der Bau von Kunststraßen begann in der Grafschaft Mark überhaupt erst in den Jahren 1787-88. Das war ein großes Verdienst des Preußischen Ministers Heinitz und des Bergamtsdirektors Frh. vom Stein, der für den Bau der Straßen gar eigene Möbel einsetzte. So rühmte 1804 Pfarrer Möller von Elsey, die beiden Männer hätten sich selbst für ihre Nachwelt kein schöneres und bleibenderes Denkmal setzen können als den ihre Namen verewigenden Chausseebau.

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