Moderne Postgeschichte

Automatische Briefannahmesysteme von 1995 bis 1997

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 2000/2

Autor: Jürgen Olschimke

Seiten: 79-90

Von 1909 bis ca. 1931 gab es bei der deutschen Post ein erstes mechanisches System, das Einschreibbriefe angenommen hat. Bei diesem soll es nach dem Forschungsstand von 1986 insgesamt 24 Automaten im Reichsgebiet einschließlich Bayern und Württemberg gegeben haben. Diese mechanischen Geräte nahmen fertig vorfrankierte Briefe an, auf denen dann nach Geldeinwurf und Betätigung einer Handkurbel ein roter R-Stempelaufdruck sowie Einlieferungsort und -tag angebracht wurden. Außerdem gab dieser Automat eine entsprechende Einlieferungsbestätigung aus. Zwar gab es zwischenzeitlich immer einmal Überlegungen oder auch Ansätze, aktuellere Versuche in diesem Bereich zu starten, aber dies blieben nur interne Studien.

1993 stellte Siemens Nixdorf (SNI) auf der CeBit 93 den Prototyp eines Selbstbedienungspostamtes vor. Dieses System bestand aus drei Modulen. Station 1 hatte einen Bondrucker für Quittungen und Kontoauszüge. Weiter konnte man Telefonkarten kaufen oder seine elektronische Geldbörse auffüllen. Station 2 bot den Fax-Versand und den Verkauf von Briefmarken an. Station 3 war für die Paketannahme vorgesehen. Über einen Thermo-Barcode-Drucker konnten entsprechende Labels ausgegeben werden. Ähnliche moderne Selbstbedienungssysteme gab es ja zu dieser Zeit auch schon im Bankenbereich (IBM).

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