Kleine Kostbarkeiten – kurz kommentiert | Bahn – Post

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Kleine Kostbarkeiten – kurz kommentiert

Bahn – Post

Ausgabe

DAS ARCHIV 1/1980

Autor: Herbert Leclerc

Seiten: 123 – 137

Der Bau der ersten Dampfeisenbahnen leitete auch eine Revolution auf dem Gebiet der Personen- und Postbeförderung ein. Eine Fahrt mit der Schnellpost zum Beispiel von Berlin nach Hamburg dauerte im Jahre 1841 bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 9 km/h über 31 Stunden und kostete 14 Taler und 6 Silbergroschen. Die Eisenbahn legte die gleiche Entfernung schon im Jahre 1851 in 8 1/2 Stunden zurück, war also fast viermal so schnell. Der Reisende brauchte dafür nur 5 Taler 20 Silbergroschen zu bezahlen und sparte noch dazu die Ausgaben für mehrere Mahlzeiten. Die allein beim Fahrgeld weniger ausgegebenen rund 9 Taler reichten damals einer fünfköpfigen Familie etwa drei Wochen zum Lebensmittelkauf.

Die Zeit der langen Nasen

Durch die neue Entwicklung gingen den Postillionen die Trinkgelder und den Wagenmeistern die „Schmiergelder“ (für das Fetten der Achsen bei Extraposten) verloren. In den Kummer wegen der Einkommensverluste mischte sich ab und zu etwas Schadenfreude, wenn wieder einmal ein Zug liegengeblieben oder gar verunglückt war.

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