Barbara Räderscheidt im Porträt

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Aus Liebe zur Kunst

Barbara Räderscheidt im Porträt

Ausgabe

DAS ARCHIV 2/2020

Autorin: Margret Baumann

Seiten: 38-39

„Ich bin eine leidenschaftliche Briefschreiberin, aber – wie Marcel Proust − mit 800 Briefen im Rückstand!“ Da sie in Italien und Österreich arbeitet und in Deutschland daheim ist, versteht sich fast von selbst, dass Post und andere Kommunikationsmittel zum Alltag von Barbara Räderscheidt gehören. Viel mehr aber bestimmt Kunst das Leben der Kölnerin: sie kuratiert Ausstellungen, leitet ein Museum, und wenn es ihre Zeit erlaubt, ist sie im Atelier, um Collagen, Objektkästen, ein neues Papiertheater oder, wie es sich in Köln gehört, ein originelles Karnevalskostüm herzustellen.

© Heribert Schulmeyer

In diesem Frühjahr ist es ihr ergangen wie so vielen Kreativen, die ein Theaterstück, eine Ausstellung oder ein Konzert vorbereitet hatten: Alles war bereit, die Kunst gehängt, die begleitenden Veranstaltungen vorbereitet, dann kam Corona. „Eröffnung verschoben“ steht nun quer über dem Plakat zur Ausstellung über den Künstler Daniel Spoerri und die Eat Art. In Hadersdorf am Kamp, nicht weit entfernt von Wien und ganz nah bei Krems an der Donau, leitet Barbara Räderscheidt ein Ausstellungshaus, das 2009 in einem ehemaligen Klosterbesitz entstanden ist. Jedes Jahr, immer von Ende März bis Ende Oktober, zeigt das Haus wechselnde Ausstellungen mit Werken des Künstlers Daniel Spoerri, seinen Künstlerfreunden oder „artverwandten“ Kolleginnen und Kollegen. In diesem Jahr werden, später als geplant, Aktionen rund um die „Eat Art“ stattfinden, ein Konzept, das Essen und Kochen als künstlerische Ausdrucksmittel versteht; verschiedene Köche wirken bei den kulinarischen Veranstaltungen mit, die die Ausstellung begleiten.

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