Das Ende der Taxispost in Bremen

Die letzten 60 Jahre

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Nord, 2001

Autor: Erhard Welzel

Seiten: 85-91

Seit 1649 besaß Bremen ein Postamt der Thurn und Taxisschen Post, also der Reichspost. Das Thurn und Taxissche Oberpostamt in Bremen wurde am 1. Januar 1868 durch ein norddeutsches Bundes-Oberpostamt ersetzt, das in den Räumen des früheren hannoverschen Postamts in der Dechanatsstraße eingerichtet wurde. Als das Deutsche Reich am 6. August 1806 nach der Abdankung Kaiser Franz I. zu bestehen aufgehört hatte, war damit an und für sich die Grundlage für die Existenz der kaiserlichen Post entfallen, gleichwohl gelang es dem Fürsten von Thurn und Taxis, die Reichspost in den schwächsten der einstmals kaiserlichen Gliedstaaten zunächst aufrechtzuerhalten, und das waren nun einmal die kasierlichen Reichsstädte, vor allem die Hansestädte Hamburg und Bremen. In diesen beiden Städten bestand die Thurn- und Taxispost zunächst fort.

Erst als Kaiser Napoleons Einfluss auf Mitteleuropa wuchs und er das bisher bayrische Großherzogtum Berg seinem Schwager Murat übertragen hatte, richtete dieser Landesfürst am 15. Februar 1808 ein großherzoglich Bergisches Postamt in Bremen ein und löste am gleichen Tage das Fürstlich Thurn und Taxissche Postamt am Orte auf. Doch auch dem Bergischen Postamt war keine lange Lebensdauer beschieden, denn 1811 verleibte Napoleon Bremen in das französische Kaiserreich ein, und am gleichen Tage wurde das bislang großherzoglich Bergische Postamt in die französische staatliche Post übernommen.

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