11 8 33. Keine Auskunft unter dieser Nummer!
Das Ende der Telefonauskunft von Post und Telekom
Zum 1. Dezember 2024 geht eine Ära zu Ende. Die Abteilung der Telekom mit den meisten Kundenkontakten wird geschlossen – die Auskunft. Ob Fragen nach einer Telefonnummer, einer Firma für einen bestimmten Zweck, der Notfallapotheke oder Anfragen wie die, ob man mit einem Klapphandy auch ins Ausland telefonieren könne – wer nimmt sich künftig dieser Anliegen an?
Datenverarbeitungsgestütztes Auskunftsverfahren im Fernmeldeamt Augsburg, 1988
Foto: MSPT
Mitarbeiterinnen der Auslandsauskunft im Fernmeldeamt 1 in München, 1958
Foto: MSPT
Solange es das Telefonnetz gibt, steht auch ein wirtschaftliches Interesse dahinter, denn Infrastruktur rentiert sich nur, wenn sie genutzt wird. Beim Telefonieren ist die wichtigste Voraussetzung dafür, die Nummer des Kommunikationspartners zu kennen. Neben dem Telefonbuch übernahmen bereits um 1910 Auskunftsstellen die Beantwortung „alle[r] Fragen der Teilnehmer […], die sich auf den Betrieb beziehen“. Über den Tresen in großen Telegrafenämtern wie dem Haupttelegrafenamt Berlin oder am speziellen telefonischen Auskunftsplatz konnten Informationen abgefragt werden. Besonders die flächendeckende Einführung des Selbstwählverfahrens Anfang des 20. Jahrhunderts kam der Beliebtheit der Telefonauskunft zugute. Sich einem Namen nach verbinden zu lassen, fiel nun weg, man musste die Nummer kennen – und notfalls erfragen. Die Angaben zu Telefonnummer, Adresse und auch die Berufsbezeichnung schlug das Personal – immer weiblich − anfangs in den amtlichen Telefonbüchern nach. Diese aber erschienen nur einmal im Jahr. Ein langer Zeitraum, in dem viele Anschlüsse neu angemeldet, umgemeldet oder abgemeldet wurden, weshalb die Daten nicht mehr aktuell waren.
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