Das fürstliche Palais in Frankfurt

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/1967

Autor: Max Piendl

Seiten: 42-47

Der Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges bringt für das Haus Thurn und Taxis eine verhängnisvolle Zeit. Zu Anfang des Jahres 1701 besetzen französische Truppen die Stadt Brüssel. Die Besitzungen des Fürsten Eugen Alexander, der auch weiterhin in unverbrüchlicher Treue zum Hause Habsburg steht, verfallen in den Niederlanden der französischen Konfiskation. Wie oben bereits näher dargelegt wurde, geht trotz aller Proteste auch das Spanien unterstellte Genreralat über die niederländische Post verloren. Fürst Eugen Alexander muß der Gewalt der Waffen weichen und siedelt zu Beginn des Jahres 1702 nach Frankfurt über. Von Joh. Matthäus von Merian, dem Enkel des großen Merian, mietet er das stattliche Haus zu den Drei Königen am Paradeplatz, an der Ecke der Großen Eschenheimer Gase. In den Sommermonaten wohnt er am Main im Merianschen, später Loenschen Garten an der Windmühle.

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Durch seinen neuen Wohnsitz in Frankfurt kommt Fürst Eugen Alexander mit den Mitgliedern des Kurrheinischen Kreises in engere Beziehung. 1704 bewirbt er sich selbst mit Erfolg um Sitz und Stimme auf der Fürstenbank des Kurrheinischen Kreises. Als Verpflichtung übernimmt der Fürst die Stellung von zwei Mann zu Pferd und sechs zu Fuß, oder aber die Zahlung von 48 Matrikulargulden. Zur Unterhaltung des Reichskammergerichts hat er jährlich 39 Gulden beizutragen.

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