Bakum und seine Postgeschichte bis 1986

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Nord, 1996

Autor: Johannes Petersen

Seiten: 55-61

Etwa auf dem Gelände der heutigen Krupp MaK Maschinenbau GmbH ließ der dänische König Christian IV. im Jahre 1632, also im 30jährigen Krieg, vor allem zum Schutz gegen feindliche Kriegsschiffe, eine Festung anlegen, der er den Namen Christianspries gab. Sie wurde dann nach Ende des Krieges geschleift, aber 1663 in erweiterter Form wieder aufgebaut und jetzt Friedrichsort nach dem dänischen König Friedrich III. benannt. Zugänglich war die Festung nur durch ein über eine Klappbrücke erreichbares Torhaus in der Mitte der Südfront, in dessen Turm auch Sträflinge gefangen gehalten wurden, z.B. im Jahre 1831 Jens Uwe Lornsen, der Landvogt von Sylt, weil dieser eine gemeinsame Verfassung und Verwaltung in Schleswig-Holstein forderte.

Die vier hölzernen Mannschaftsbaracken innerhalb der 120 m im Quadrat großen Festung boten bis zu 600 Soldaten Unterkunft. Außerdem gab es Häuser für den Festungskommandanten, den Artillerie-Offizier, das Kasino, das Zeughaus, das Proviantgebäude sowie eine Torbaracke für den Garnisonspastor, den Kirchenraum und den Kantor. Ständige Festungsbewohner waren außer den Soldaten auch einige Zivilisten – vor allem Handwerker – mit ihren Angehörigen. Die letzte Kampfhandlung erlebte Friedrichsort 1848, als Kiels Bürgerwehr unter dem preußischen Artillerieoffizier Werner von Siemens in die Festung drang und die Besatzung gefangennahm, die zufällig nur aus sechs Veteranen bestand.

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