Der Briefmarkengestalter und Grafiker Gerhard Lienemeyer

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Maximale Reduktion als Stilprinzip

Der Briefmarkengestalter und Grafiker Gerhard Lienemeyer

Ausgabe

DAS ARCHIV 1/2022

Autor: Andreas Hahn

Seiten: 43-45

Zu den wichtigsten und einflussreichsten Gestaltern von Briefmarken in Deutschland gehört seit 1994 der in Offenbach lebende Grafiker Gerhard Lienemeyer. Rund 25 Briefmarken der Bundesrepublik Deutschland stammen aus seinem Grafikbüro, und mit noch weit mehr Entwürfen hat er an den Gestaltungswettbewerben teilgenommen, die der Realisierung einer neuen Briefmarke in Deutschland jeweils vorangehen.

Gerhard Lienemeyer wurde 1936 im westfälischen Bielefeld als Kind einer Beamtenfamilie geboren. Wie so viele Kinder seiner Generation wuchs er, der Vater im Krieg, zunächst in der Obhut der Mutter auf. Dass er einmal (wenn auch im weitesten Sinne) mit der „Post“ zu tun haben würde, wurde ihm nicht an der Wiege gesungen, auch wenn der Großvater Oberpostschaffner war und eine Tante Oberpostsekretärin. Gerhard Lienemeyer strebte nach der Mittleren Reife zunächst eine Ausbildung zum Elektroingenieur an, fand jedoch keine entsprechende Ausbildungsstelle. So begann er 1953 eine Lehre als Grafischer Zeichner in einer Großdruckerei. Die Berufsschule vermittelte ihm erste Kenntnisse der Typografie – ein Bereich, der später noch sehr wichtig für den jungen Mann werden würde. Denn die Arbeit in der Großdruckerei war ihm irgendwann nicht mehr herausfordernd genug.

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