Der Kraftpostdienst im Bezirk der Oberpostdirektion Kiel

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Nord, 1997

Autor: Johannes Petersen

Seiten: 55-65

Nachdem die ersten Versuche mit Kraftfahrzeugen bei der damaligen Reichspost im Jahre 1898 nicht recht befriedigend verlaufen waren, wurden im Jahre 1905 mit Bayern beginnend die ersten Kraftpostlinien eingerichtet, bis zum 1. Weltkrieg 160 Linien im Reichsgebiet. Die Oberpostdirektion (OPD) Kiel war daran noch nicht beteiligt. Sie folgte erst in der Nachkriegszeit, als das Reichspostministerium zu einer Prüfung aufgefordert hatte, ob und auf welchen Strecken von der Post Omnibuslinien eingerichtet werden könnten.

Nur 2 Postämter stellten daraufhin Anträge, und zwar Lensahn für die Strecke Lensahn-Kellenhusen-Dahme und Meldorf für die Strecken Meldorf-Marne-Brunsbüttelkoog, Meldorf-Süderhastedt-Albersdorf und Meldorf-Wöhrden-Nordhastedt-Meldorf. Nach eingehenden Vorarbeiten, die vor allem darin bestanden, das voraussichtliche Wirtschaftsergebnis abzuschätzen, die Wegeverhältnisse zu überprüfen und die Fahrpläne im Benehmen mit den beteiligten Gemeinden aufzustellen, – die Gemeinden mußten sich auch verpflichten, kostenlos feuersichere Unterstellräume für die Fahrzeuge und für den Betriebsstoff bereitzustellen – genehmigte das Ministerium die Anträge zur Aufnahme des Betriebes. Hierfür wurden im Sommer 1920 5 Omnibusfahrer aus anderen Bezirken zu den beiden Ämtern versetzt. Damit wurde am 1. 9. 1920 der Anfang gemacht, aber die Konsolidierung und der weitere Aufbau brachten aus den verschiedensten Gründen dann doch zahlreiche Probleme mit sich.

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