Der „optische Küstentelegraph“ der Schleswig-Holsteinischen Marine von 1849

Ausgabe

DAS ARCHIV 02/1972

Autor: Gerd Stolz (Kiel)

Seiten: 46-50

Der Schleswig-Holsteinische oder Dänische Krieg der Jahre 1848-1851 hat nie ein weites Interesse in der deutschen Öffentlichkeit und bei den deutschen Historikern gefunden; die Erhebung der beiden nördlichsten Herzogtümer Deutschlands wurde überschattet von anderen Ereignissen jener bewegten Zeit mit ihren Freiheits- und Einigungsbestrebungen. Hierin mag vielleicht auch ein Grund darin zu sehen sein, daß die Kenntnis um die in jenen Jahren in Schleswig-Holstein bestehende optische Telegrafenlinie bald in Vergessenheit geriet.

Am 24. März 1848 erfolgte die Erhebung Schleswig-Holsteins und die Bildung der Provisorischen Regierung in Kiel, die am 22. Oktober des Jahres von der Gemeinsamen Regierung gemäßigt- konservativer Richtung abgelöst wurde; diese wiederrum löste sich am 1. April 1849 auf, und die politische Spitze bildete nun eine Statthalterschaft. Die Marineangelegenheiten wurden zunächst im Departement des Kriegswesens bearbeitet und waren dort einigen dazu angestellten Beamten übertragen worden. Durch Verfügung vom 1. Februar 1849 wurde die Marine-Kommission, eine eigene behörde für das Marinewesen der Herzogtümer, eingesetzt, der das gesamte Marinepersonal unterstand, die – mit Sitz in Kiel – ihrerseits aber direkt den Kriegsdepartement nachgeordnet und diesem in der Führung der Dienstgeschäfte allein verantwortlich war.

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