Der optische Telegraph zu Straßburg und die Telegraphenlinie Wien-Straßburg vom Jahre 1809
Der optische Telegraph von Claude Chappe (1763 bis 1805) sicherte Frankreich während mehrerer Jahrzehnte einen großen Vorsprung in der Nachrichtenübermittlung. Seine Bedeutung erhellt aus folgenden Daten: Im Jahre 1844 erreichten die optischen Telegraphenlinien in Frankreich eine Länge von mehr als 5000 km mit 534 Posten und 29 Kopfstationen in größeren Städten, darunter auch Straßburg.
Der Telegraph von Chappe (Abb. 1) bestand aus einem Hebelsystem, dem 4,62m langen „Regulator“ AB und zwei nicht ganz hlab so langen „Indikatoren“ AC und BD von je 35 cm Breite. Flügel und Zentralhebel wurden zur Verminderung des Gewichtes und des Winddruckes von einem Messingrahmen und jalousieartig angeordneten Kupferscheiben gebildet. Gegengewichte an beiden seitlichen Flügeln erleichterten die Drehung mittels dünner Messingeile. Der kleine „Repetitor“ im Inneren der Station wiederholte genau die den Außenhebeln gegebene Stellung. Zur Zeichengebung wirden nur solche Kombinationen benutzt, die Winkel von 45 Grad oder ein Vielfaches davon bildeten. Es konnten so 7 x 7 x 4 = 196 Zeichen gegeben werden, die aber nicht alle benutzt wurden.
(…)