Der Stephan-Nachlaß

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/1981

Autor: Gottfried North

Seiten: 26 – 55

Schon bald nach dem Tod des Staatssekretärs des Reichspostamtes Heinrich von Stephan haben Vertreter der Industrie und des Handels am 25. Mai 1897 einen streng vertraulichen Aufruf für die Geldspende zum Erwerb des Stephan-Nachlasses versandt. Sie führten darin u.a. aus:

„…Was Stephan für das deutsche Volk, was für alle zivilisierten Völker des Erdenrunds geleistet hat, ist noch in frischer Erinnerung. Er hat das deutsche Postwesen auf seine gegenwärtige Höhe gehoben, ihn dürfen wir Deutsche mit Stolz den Errichter des Weltpostvereins nennen. In allen Klassen der Bevölkerung hat Stephan aufrichtige und tiefe Verehrung gewonnen, denn überall wurde empfunden, zu welch großem Dank wir ihm verpflichtet sind. Namentlich Kaufleute und Industrielle erkennen die segensreichen Wirkungen seiner Tätigkeit an, und um ihrer Dankbarkeit Ausdruck zu geben, ist der Vorschlag gemacht worden, von den Hinterbliebenen Stephans die wertvolle Sammlung von Kunstgegenständen, Adressen, Urkunden und dergleichen, die dem Verstorbenen zur Anerkennung seiner Tätigkeit in reicher Zahl verehrt worden sind, für das Reichspostmuseum zu erwerben, damit sie dort an ausgezeichneter Stelle das Andenken Stephans auch äußerlich verewigen.

(…)