Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung

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150 Jahre Materialforschung

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung

Ausgabe

DAS ARCHIV 4/2020

Autor: Jürgen Bräunlein

Seiten: 52-55

Tagebücher von Adolf Hitler? Die Experten der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin bereiteten 1983 dem Spuk ein Ende; sie fanden heraus, dass das Papier UV-Aufheller beinhaltete und die Bücher mit Kunststoff-Fäden gebunden waren, wie sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Gebrauch waren. Die BAM, die aus dem 1871 gegründeten Königlichen Materialprüfungsamt entstanden ist, prüft, forscht und berät zum Schutz von Menschen, Umwelt und Sachgütern. Die Materialien, mit denen es die Wissenschaftler zu tun haben, könnten verschiedener nicht sein.

Das Bestreben, Rohstoffe und Materialien vor ihrer Verarbeitung zu Geräten, Werkzeugen oder Bauwerken auf ihren Gebrauchswert zu prüfen, gab es schon in den Uranfängen menschlicher Kultur, als das Spektrum der verwendeten Stoffe überschaubar war. Im Barock und im Zeitalter der Aufklärung hatten Werkstoffuntersuchungen vor allem das Ziel, die bei Zug oder Druck auftretenden Verformungen mathematisch zu erfassen; später ging es um praktisch-technische Erwägungen, zunächst im Bauwesen und dann im Zuge der industriellen Revolution an der Schwelle zum 19. Jahrhundert vor allem im Maschinenbau.

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