Die Deutsche Telekom und ihre Leitlinien für KI

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Verantwortung im Umgang mit künstlicher Intelligenz

Die Deutsche Telekom und ihre Leitlinien für KI

Ausgabe

DAS ARCHIV 1/2020

Autorin: Friederike Bauer

Seiten: 58-61

Manchmal dauert es tatsächlich Jahrhunderte, bis ein Werk vollendet wird. So geschehen beispielsweise beim Kölner Dom, aber auch bei Ludwig van Beethovens 10. Sinfonie, die der berühmte und im Alter taube Komponist nie zu Ende brachte. Er starb, bevor er sie fertig komponieren konnte, und hinterließ nur Fragmente des Werks.

Im April zu seinem 250. Geburtstag wird nun eine vollendete 10. Sinfonie in seiner Heimatstadt Bonn uraufgeführt – möglich gemacht durch künstliche Intelligenz (KI). Sie soll vervollständigen, was dem Genie selbst nicht mehr vergönnt war. Ein internationales Team aus Musikwissenschaftlern, Musikern und Computerexperten trainiert einen Algorithmus so, dass er die fehlenden Teile im Stil Beethovens ergänzt. Die Programmierer sind überzeugt, dass ihr intelligenter Computer dann genau die Noten auswählt, die Beethoven aufgeschrieben hätte. Das sei kein Ersatz für Musiker und Komponisten, sagt einer der Beteiligten, aber es könne ein „cooler Dialog“ entstehen zwischen Mensch und Maschine. Finanziert wird dieses ungewöhnliche Projekt von der Deutschen Telekom, die ihre Konzernzentrale ebenfalls in Bonn hat. Sieht so die Zukunft aus, mögen sich dennoch einige fragen. Klingt das nicht nach „schöner neuer Welt“ und nach Science-Fiction-Filmen, bei denen Maschinen sich selbst dort Raum aneignen, wo sich der Mensch von der Technik abhebt, bei Kunst und Kreativität?

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