Die Entwicklung des Fernmeldewesens nach der Wiedervereinigung

Die technisch/betriebliche Sicht

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Ost, 1996

Autoren: Gerd Hansen, Nobert Frenzel, Michael Beyer, Wolfgang Grädler, Gerda Bartels, Hans-Jürgen Sethmann, Guntram Jankowski, Michael Trotz, Thomas Bechinie

Seiten: 23-46

Die Öffnung der Berliner Mauer führte schon nach kurzer Zeit zu sprunghaft steigenden Kommunikationsbedürfnissen, sowohl auf der politischen und geschäftlichen Ebene wie auch im privaten Bereich. Um diesen Wünschen möglichst schnell nachzukommen, wurden im ersten Schritt alle noch vorhandenen Leitungen in den schon bestehenden „Grenzkabeln“ aktiviert. Es handelte sich dabei um drei symmetrische Trägerfrequenzkabel mit 8 bzw. 16 Doppeladern aus den Jahren 1953, 1975 und 1976. Die Übertragungskapazität dieser Medien stieß jedoch schnell an ihre technischen Grenzen.

Der nächste Schritt zur kurzfristigen aber temporären Erfüllung der steigenden Kommunikationswünsche bestand in der Herstellung weiterer Kuperkabel aus dem Westteil Berlins in die Anschlußbereiche des östlichen Berlins. Diese Leitungen verwendete man, um dringende Anschlüsse aus Ost-Berlin an freie Vermittlungseinrichtungen in West-Berlin heranzuführen. Das Verfahren eignete sich aus dämpfungstechnischen Gründen natürlich nur zur Versorgung von „mauernahen“ Anschlußbereichen. Zu diesem Zweck sind in den Jahren 1990 und 1991 ca. 4000 zusätzliche Leitungen in 11 Kabeln bereitgestellt worden. Diese schnellen Erfolge waren nur durch das große Engagement der beteiligten Mitarbeiter vor Ort auf beiden Seiten möglich.

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