Die Entwicklung des Fernsprechers in Österreich

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/1978

Autor: Dr. Ernst Popp

Seiten: 94 – 109

Kaiser Franz Joseph und Philipp Reis

Wie in Deutschland ist auch in Österreich der berühmte Votrag von Philipp Reis im Jahre 1861 kaum beachtet wordne, obwohl Reis bekanntlich eine Verbesserung seiner Anlage dem Kaiser Franz Joseph und dem König Max von Bayern im Jahre 1863 in Frankfurt vorgeführt hatte. Zu dieser Zeit hatte man noch mit dem Ausbau der Telegrafie viel zu tun.

Die Telegrafie begann in Österreich mit Versuchen auf der Nordbahn. 1846 war schon eine Telegrafenlinie Wien – Brünn verlegt, zu Beginn des Jahres 1881 existierten bereits Telegrafenlinien von Staat, Eisenbahn und Privatgesellschaften in einer Länge von über 25 000 km. Damit konform ging die Ausstattung mit Telegrafenapparaten, anfangs solche von Bain, bereits ab 1841 nach Morse. Sie wurden in Wiener Werkstätten (Eckling, Leopolder u.a.) weiterentwickelt. Unter den Pionieren der österreichischen Telegrafie seien besonders Engelbert Matzenauer, der Erfinder des „Gegensprechens“ Julius Wilhelm Gintl, Johann Stark und der Bayer Hermann Militzer genannt. Von 1850 – 1852 war übrigens der berühmte, später in München wirkende Carl August von Steinheil Leiter des österreichischen Telegrafenwesens.

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