Die optische Telegrafenverbindung am Ammersee 1801-1803

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1987/1

Autor: Alfons Thewes

Seiten: 109-114

Der Bau des ersten optischen Telegrafen durch den französischen Ingenieur Claude Chappe und die Errichtung einer Telegrafenlinie von Lille nach Paris im Jahr 1794 schufen die Grundlage für die praktische Verwertung des wesentlich älteren Nachrichtenprinzips, Zeichen auf größere Entfernung mittels Fernrohr zu lesen, d.h. teleoptisch zu korrespondieren.

Wenn auch – bedingt durch die Napoleonischen Kriege – im erweiterten Machtbereich der Franzosen auf deutschem Boden bereits frühzeitig Telegrafenstationen existierten, so dauerte es doch nach bisheriger Kenntnis erstaunlich lange, bis die beispielhaft guten Erfahrungen unserer westlichen Nachbarn mit dieser neuen Form der Nachrichtenübermittlung jenseits des Rheins in landeseigener Regie wirklich genützt werden. 1832/33 richtete der preußische Staat in seinem Verwaltungsbereich die erste optische Telegrafenverbindung zwischen Berlin und Koblenz ein, der in den nächsten Jahren weitere folgten, eine Entwicklung, die in letzter Zeit Gegenstand verschiedener Publikationen im einschlägigen Schrifttum so auch in dieser Zeitschrift war.

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