Die Post im Bundeshaus zu Bonn

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1999/2

Autor: Herbert Schumacher

Seiten: 63-73

Von 10. bis 24. August 1948 trafen sich auf Einladung des Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern, Hans Ehard, in Herrenchiemsee Bevollmächtigte der Ministerpräsidenten der Länder der westlichen Besatzungszonen und ein Vertreter von Berlin, Otto Suhr, zu einem Verfassungskonvent. Außer den 12 Delegierten mit 15 Mitarbeitern waren noch vier Selbständige an den Beratungen beteiligt. Die Ergebnisse der Beratungen des Konvents wurden am 31. August 1948 den auf Jagdschloß Niederwald bei Rüdesheim versammelten Ministerpräsidenten bei Rüdesheim versammelten Ministerpräsidenten zur weiteren Beratung unterbreitet. Die Vorarbeiten für den Parlamentarischen Rat waren abgeschlossen.

In einer Telefonkonferenz am 16. August 1948 berieten die Ministerpräsidenten, selbst nicht in Herrenchiemsee, über den künftigen Tagungsort des Parlamentarischen Rates. Nachdem alle vorangegangenen Konferenzen in der US-amerikanischen und französischen Zone stattgefunden hatten, sollte der Parlamentarische Rat in der britischen Zone tagen: Acht Stimmen entschieden sich für Bonn, zwei für Karlsruhe, eine Stimme für Celle und keine Stimme für Frankfurt am Main.

So wurde der Parlamentarische Rat zum 1. September 1948 nach Bonn einberufen. Nach der Eröffnung der konstituierenden Sitzung im Museum Alexander Koenig durch Karl Arnold, den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, trafen sich die Abgeordneten zu ihrer ersten Sitzung in der Pädagogischen Akademie, dem späteren Bundeshaus. Konrad Adenauer wurde zum Präsidenten, Adolf Schönfelder zum 1. Vizepräsidenten und Carlo Schmid zum Vorsitzenden des Hauptausschusses gewählt.

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