Die Post in Friedrichshafen

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Südwest, 1996

Autor: Edwin Allgaier

Seiten: 16-28

Die Zeppelinstadt Friedrichshafen, am nördlichen Ufer des Bodensees gelegen, ist heute ein bedeutendes Industriezentrum, zweitgrößter Messeplatz in Baden-Württemberg und Ausgangsort für viele Reisen in den Bodensee- und Voralpenraum. Sie wurde 1811 durch Zusammenlegung des Klosters Hofen mit Buchhorn gegründet. Diese alte ehemalige Reichsstadt wurde urkundlich erstmals 838 erwähnt und von dem Stauferkaiser Friedrich II. mit dem Stadtrecht ausgestattet. Buchhorn zählte nie mehr als 500 Einwohner, blieb stets verhältnismäßig klein und wirtschaftlich unbedeutend.

Im Mittelalter gab sich das Städtchen eine Patrizierverfassung und kam später unter den Einfluß der Zünfte. 1434 wurde dort die Kaiserkrone aufbewahrt, als Maximilian das Konzil in Basel besuchte. Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten schwedische Truppen die Stadt. Später erlitt sie großen Schaden durch schwere Brände. Am Ende des 18. Jahrhunderts besserten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse, vor allem durch einen aufstrebenden Handel mit Salz. Das bedeutendste Gebäude in Buchhorn war das im Jahr 1627 erbaute „Gredhaus“. Es diente zur Lagerung von Gerät für die Bodenseeschiffe und deren Ladungen. Als die Dampfschiffahrt aufkam, wurde das Haus abgerissen. Den an seiner Stelle errichteten Neubau erwarb schließlich die Postverwaltung.

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