Die Postgeschichtsblätter Münster lassen grüßen

Aus der Geschichte der ehemaligen GfdP – Bezirksgruppe Münster

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich West, 1996

Autor: Heinz Neumann

Seiten: 6-13

Als die Gesellschaft für deutsche Postgeschichte auf der postgeschichtlichen Tagung vom 21. bis 23. Juni 1949 in Miltenberg „beschlossen“ wurde, gehörte auch Postrat a.D. August Remmes aus Münster zu den 27 Teilnehmern der Gründungsversammlung. August Remmes hatte sich bereits in den dreißiger Jahren als Oberpostinspektor beim Bahnpostamt 22 (Münster) intensiv mit der münsterischen Postgeschichte befaßt und am 1. Mai 1936 die „Chronik des Bahnpostamts 22 in Münster (Westf.)“ vorgelegt, die in für die damalige Zeit bemerkenswerter Klarheit und Übersichtlichkeit verfaßt worden und deshalb noch heute von großem postgeschichtlichen Wert ist.

Der damals mit der Leitung der OPD Münster beauftragte Postrat Heinrich Josef Hannemann (von 1951 bis 1954 Präsident der OPD Münster) entsandte den gerade erst am 31. März 1949 als Amtsvorsteher des Postamts Münster 2 in den Ruhestand getretenen August Remmes auch deshalb nach Miltenberg, weil es hier sowohl bei der OPD als auch bei dem in Münster vorhandenen Post- und Fernmeldeämtern niemanden gab, der sich in der Materie bis in die neueste Zeit hinreichend auskannte. Zwar lebte in Bocholt noch der siebzigjährige Postrat a.D. Bernhard Lensing, der schon 1953 im Archiv für das Post- und Fernmeldewesen und auch im Archiv für deutsche Postgeschichte über die münsterische Landespost schrieb, der aber für die Tagung in Miltenberg nicht in Frage kam. Auch der postgeschichtlich forschende Postrat Dr. Wilhelm Beck (1901-1965), der später ab 1953 zahlreiche Aufsätze im Archiv für deutsche Postgeschichte, in der Union Postale, in philatelistischen Publikationen und in den Postgeschichtsblättern der Bezirksgruppen Bremen, Düsseldorf und Münster veröffentlichte, der aber erst seit Ende 1945 in Münster lebte, stand für Miltenberg nicht zur Verfügung. Weshalb man den damals bei der OPD beschäftigten Oberpostinspektor Alfred Gorschlüter, der schon in den dreißiger Jahren und in den Kriegsjahren Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gemacht hatte und ein Kenner der münsterischen Postverhältnisse war, nicht für Miltenberg heranzog, hat sich leider nicht mehr eruieren lassen.

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