Die Posthaltereien in Mosbach und Neckarelz

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Südwest, 1999

Autor: Manfred Biedert

Seiten: 4-27

Über Beginn, Verleugnung und Dauer der Thurn-und-Taxisschen und später Großherzoglich-badischen Posthaltereien in Mosbach und Neckarelz finden sich in der postgeschichtlichen und philatelistischen Literatur sehr unterschiedliche und widersprüchliche Aussagen. Neue Forschungsergebnisse aus Primärquellen erlauben nun, wenn auch nicht alle, so doch manche Unklarheiten und Unsicherheiten zu beseitigen. Die folgende Darstellung umfaßt den Zeitraum von der Ersteinrichtung der Posthalterei durch Thurn und Taxis im Jahre 1686 bis zur Aufhebung der Großherzoglich-badischen Posthalterei mit Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Heidelberg-Meckesheim-Mosbach, der „Odenwaldbahn“, am 23. Oktober 1862.

In der Kurpfalz, zu der Mosbach und Neckarelz gehörten, kam es nicht zur Einrichtung einer eigenen Landespost, so daß die einzige hiesige Postlinie von der Thurn-und-Taxisschen Reichspost eingerichtet und betrieben wurde. Daß infolge des Reichsdeputationshauptschlusses das Mosbacher Gebiet im Jahre 1803 an den Fürsten von Leiningen kam, hatte auf das örtliche Postwesen keinen Einfluß. Nachdem dem neugebildeten Großherzogtum Baden mit den leiningenschen Besitzungen auch Mosbach und Neckarelz zugefallen waren, war die Posthalterei, die sich zu diesem Zeitpunkt in Neckarelz befand, vom Jahre 1806 an eine Thurn-und-Taxissche Lehenspost-Station im Großherzogtum Baden. Mit dem 1. August 1811 übernahm dann Baden die Posten im gesamten Großherzogtum in eigene Regie.

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