Die Reisepost im Kreise Oberengadin und auf den anliegenden Pässen

Ausgabe

DAS ARCHIV 2/1979

Autor: Seraina von Planta

Seiten: 128 – 146

Vorwort

Im Heft 2/1978 des „Archivs für deutsche Postgeschichte“ hat Herr Arthur Ayss die Entwicklung der Schweizer Post von ihren Anfängen bis zur Gegenwart eingehend und anschaulich geschildert. Vom cursus publicus der Römer über die Kloster- und Zunftboten, die Standesläufer und Kaufmanns-Ordinari-Linien des Mittelalters, die Fischer-Post und die Kantonalposten zu Beginn der Neuzeit, bis hin zur Schaffung eines bundeseinheitlichen Postverwaltung im Jahre 1849, kommt dabei immer wieder eines deutlich zum Ausdruck, nämlich die zentrale Bedeutung der Schweiz mit ihren Alpenpässen als Transitland. Zunächst galt dies in erster Linie für den Nachrichten- und Güterverkehr, später aber noch ausgeprägter für den Reiseverkehr mit der Postkutsche, die dann zwar durch die Eisenbahn weitgehend ersetzt wurde, aber im Postauto einen würdigen Ersatz fand, der für den Flächen- und Zubringerverkehr unentbehrlich geworden ist.

Die ersten Postwagenlinien im 18. Jahrhundert und die hohe Zeit der Fahrposten im 19. bis zum Anfang unserers 20. Jahrhunderts konnten in dem umfassenden Aufsatz von Wyss nur verhältnismäßig nur kurz behandelt werden. Welche Schwierigkeiten mit der Einführung eines regelmäßigen Postreisedienstes verbunden waren und wie die jeweils zuständigen Stellen damit fertig wurden, soll als Ergänzung der Darstellung von Wyss am Beispiel der verkehrsmäßigen Erschließung des Oberengadins im einzelnen hier aufgezeigt werden.

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