Die universelle Sprache der Emojis

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Kommunikation mit Gefühl

Die universelle Sprache der Emojis

Ausgabe

DAS ARCHIV 1/2020

Autorin: Margret Baumann

Seiten: 36-39

Im Unterschied zur gesprochenen Sprache, bei deren Übertragung und für deren Verständnis die Stimme, die Mimik und Gesten der Sprechenden eine große Rolle spielen, weil sie den Inhalt des Gesagten um eine emotionale und sinnlich wahrnehmbare Komponente ergänzen, kommt ein in lateinischer Schrift verfasster Text relativ nüchtern daher. Egal, ob in gedruckter oder elektronisch übertragener Form. Emojis können das Defizit ausgleichen, sie liefern die Stimmung zum Inhalt und weit mehr.

Die Karte mit der Emoji-Briefmarke wurde in Deutschland 2019 verausgabt, andere Länder waren schneller mit Smiley- und Emoji-Marken

Aus ASCII-Zeichen formte der Informatiker Scott Fahlman 1982 ein Icon, das unter anderem die ironische Bedeutung einer Nachricht übermitteln sollte

Am Anfang aber war der Smiley ein rundes gelbes Zeichen, 🙂 ein fröhlich lächelndes Gesicht. Jahre nach seiner Erfindung war es, für einige Zeit, das in Deutschland am häufigsten verwendete Emoji: „Einfach mal Hallo sagen, Freude oder Aufregung über etwas zum Ausdruck bringen oder einen kurzen Text auflockern.“ Erfunden hat den Smiley der Amerikaner Harvey Ball, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Worcester, Massachusetts, eine kleine Werbeagentur betrieb, „Harvey Ball Advertising“. 1963 bekam er von einer Versicherung, der State Mutual Assurance Company, den Auftrag, ein Motiv für Ansteckbuttons zu entwickeln, die die Stimmung der Angestellten in der schwierigen Lage, in der die Firma steckte, heben könnte. Ball traf sofort ins Schwarze: für den Kreis auf dem gelben Blatt Papier, in den er zwei Punkte und einen Strich setzte, brauchte er nur wenige Minuten. Dass er – für 45 Dollar Honorar − einen Superseller entworfen hatte, konnte er nicht ahnen, aber die Anstecker machten in Windeseile

 

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