Die Wiederaufnahme des Bahnpostverkehrs zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR nach der Grenzöffnung am 9. November 1989

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1996/2

Autor: Eckhard Müßigbrodt

Seiten: 84-100

Am 9. November 1989 fiel die unmenschliche Grenze, die Deutschland bzw. den nach der totalen Niederlage und Kapitulation am 8. Mai 1945 noch bei Deutschland verbliebenen Rest des einstigen Reiches in zwei Hälften teilte. Neben der Einrichtung zweier unterschiedlicher Staats- und Herrschaftsformen bedingte die Teilung auch über 40 Jahre lang zwei voneinander getrennte Postverwaltungen, einen zähflüssigen Postaustausch und den stetigen Versuch der Post der DDR, eine Behandlung der beiden Postverwaltungen als jeweiliges Post-Ausland zu erreichen, nachdem noch bis 1961 grenzüberschreitende, aber innerdeutsche Bahnposten verkehrt sind.

So mußten im beidseitigen Verkehr zum Teil Formblätter des Auslandsverkehrs benutzt werden, der Postaustausch wurde nach dem 13. August 1961 nur noch mit geschlossenen Güterwagen oder Bahnpostwagen (Bpw) vorgenommen, die abgehenden bzw. ankommenden Sendungen wurden zu zentralen Paketsammelstellen und Briefabgangsstellen bearbeitet und der Inhalt teilweise kontrolliert, was zu erheblichen Verzögerungen in der Laufzeit führte.

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