Drahtlosen Telegrafie mit gedämpften Wellen

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1993/2

Autor: Hans-Joachim Ellissen

Seiten: 25-53

Die Funktechnik ist jetzt fast ein Jahrhundert alt. Heute gehören Rundfunk- und Fernsehgeräte wie selbstverständlich zum allgemeinen Alltagsleben und Handfunksprechgeräte oder Fernsteuerungen für Spielzeug zum Warenhausangebot. Weltweite drahtlose Nachrichtenverbindungen für Fernsprechen, Fernsehen, Bildübertragung und Fernschreiben über Satelliten sind ebenfalls selbstverständlich. Damals jedoch, um die Jahrhundertwende, waren die mit Funk übertragenen Morsezeichen oftmals nicht von atmosphärischen Störungen zu unterscheiden, und drahtloses Fernsprechen mit den von Funkensendern erzeugten gedämpften elektromagnetischen Wellen physikalisch unmöglich. Dennoch war der Beginn der „Wellentelegrafie“ mit den knallenden Funkenüberschlägen der einfachen Sender und dem unzuverlässigen „Fritter“ im Empfänger zum Betrieb der tickenden Morseschreiber weltweit eine Sensation. Um dies besser zu verstehen ist den Beschreibungen der Geräte und Systeme der „Funkentechnik“ ein Blick auf das damalige allgemeine Umfeld vorangestellt.

Den Hintergrund der dann folgenden Abschnitte bildet der Einsatz der Funktechnik auf Schiffen und bei den deutschen Küstenfunkstellen, zumal dieser Artikel anläßlich des Aufbaus einer Schiffs-Löschfunkenstation in der Abteilung Seefunk des Postmuseums Hamburg und der dazu notwendigen Unterlagensichtung angeregt wurde.

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