Ein ägyptischer Totenbuch-Papyrus im Bundespostmuseum

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/1982

Autor: Günter Burkard

Seiten: 96 – 106

Wer heute unvermutet und unvorbereitet auf den Begriff „Totenbuch“ stößt, denkt vielleicht – falls er sich unter dieser Bezeichnung überhaupt etwas vorstellen kann – an ein behördliches oder ein kirchliches Sterberegister. Tatsächlich trugen bis ins letzte Jahrhundert derartige Register diesen Namen.

Wenn im folgenden die Rede vom „Totenbuch“ sein wird, dann gilt diese Bezeichnung freilich einem grundsätzlich ganz anderen Gegenstand: Totenbuch heißt in der Ägyptologie, also in der Wissenschaft, die sich mit der Kultur des alten Ägypten befaßt, eine mit bestimmten religiösen Texten und Darstellungen versehene  Papyrusrolle, die den Toten mit ins Grab gelegt wurde. Eine große Zahl solcher Papyri gelangte nun durch Ausgrabungen, Zufallsfunde, aber auch durch heimliche Raubgrabungen, in Museen auf der ganzen Welt; ein ansehnliches Bruchstück eines solchen Totenbuches wird auch im Bundespostmuseum in Frankfurt am Main aufbewahrt.

 

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