Ein Fräulein vom Amt erinnert sich

Ausgabe

DAS ARCHIV 02/1982

Autor: Antonie Hauss

Seiten: 39 – 46

Das 100jährige Bestehen des Telefons in Köln veranlaßte die nunmehr 77jährige Frau Hauss, nachfolgend ihre Erinnerungen an ihre Zeit im Ortsamt Köln, Cäcilienstraße, aufzuschreiben.

Achtzehnjährig trat ich 1922 als Posthelferin beim Ortsamt Cäcilienstraße ein. Bei dem reinen Handbetrieb mußte ein „Fräulein vom Amt“ natürlich jederzeit erreichbar sein. Infolgedessen wurde Wechseldienst verrichtet mit unterschiedlichen Anfangs- und Schlußzeiten, sowie von verschiedener Länge. Etwa jeder zweite Sonntag war in die Achtundvierzig-Stunden-Woche mit zu verrechnen. Daraus ergab es sich, daß ich mal beispielsweise nur von 7 – 13 Uhr oder von 8 – 15 Uhr, andererseits aber von 13 – 21 Uhr, 14 – 22 Uhr oder 15 – 23 Uhrarbeiten mußte – oder im Nachtdienst von 21 – 7 Uhr. Im Doppeldienst, etwa von 8 – 12 Uhr und 15 – 19 Uhr, war ich als Vertretung eingesetzt.

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