Gliederpuppe und Blechroboter gehen viral
Ein Online-Game für das Hessische Puppen- und Spielzeugmuseum
Seit über 40 Jahren bereichert das Hessische Puppen- und Spielzeugmuseum in Hanau die Museumslandschaft. Es fußt auf der Sammlung Gertrud Rosemann und ist im Arkadenbau der ehemaligen Kuranlage von Wilhelmsbad untergebracht. Victoria Asschenfeldt, die Leiterin, hat in der Hanauer Museumslandschaft schon einiges bewegt und entwickelt derzeit mit Gaming-Experten ein digitales Spiel.
Untergebracht ist das Hessische Puppen- und Spielzeugmuseum in einem der spätbarocken Gebäude im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad
Foto: Hessisches Puppen- und Spielemuseum
Vor sieben Jahren wechselte die gebürtige Frankfurterin von Hamburg nach Hanau, um als Leiterin des Hessischen Puppenund Spielzeugmuseums dessen Profil zu schärfen und – so der Wunsch des Hanauer Oberbürgermeisters damals – für frischen Wind zu sorgen. Den brachte sie mit aus dem Norden und übernahm bald weitere Aufgaben: für die Städtischen Museen brachte die Historikerin unter anderem eine Digitalisierungs- und Sammlungsstrategie auf den Weg und war ab Januar 2021 als wissenschaftliche Direktorin verantwortlich für Bauprojekte, für inhaltliche Konzeptionen und für die Akquise von Fördermitteln. Seit Mitte 2022 konzentriert sich Asschenfeldt auf eigenen Wunsch wieder auf die Museumsleitung des Puppen- und Spielzeugmuseums und insbesondere die Verbesserung der Vermittlungsarbeit, um das Museum „für die Jugend und jüngeren Erwachsenen attraktiver zu machen“. „Menschen inspirieren und in Diskussionen verwickeln“ – das ist ihr gelungen mit Ausstellungen wie zuletzt „Automädchen & Pferdejungs“, als das Museum Rollenbilder bei Spiel und Spielzeug thematisierte. Mit einfachen Mitteln und zugespitzten Fragen wurden die Besucher:innen dazu angeregt, Klischees und Stereotype zu überdenken: Ist Rosa für Mädchen naturgegeben oder das Ergebnis von Gendermarketing? Und könnte eine genderneutrale Erziehung zu offeneren Lebensentwürfen führen?
(…)