Entwicklung der Post in Heimsheim

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Südwest, 1998

Autor: Herbert Hofer

Seiten: 4-12

Es war schon immer ein Bedürfnis und eigentlich eine Notwendigkeit, daß Menschen Gedanken austauschen, mit Waren handeln und natürlich auch verreisen wollen. Grundvoraussetzung war allerdings gute und ausgebaute Verkehrswege (siehe Abschnitt „Das Geleitswesen“) zu haben, eine gesunde wirtschaftliche Situation der Bürger, der Handel und die Kunst Lesen und Schreiben zu können. Die ersten Boten wurden deshalb von den zahlreichen Fürstenhäusern und den Klöstern benötigt. Diese Boten verkehrten anfangs zu unregelmäßigen Zeiten, nach Bedarf, zu Fuß oder zu Pferde, später auch mit Kutschen. Die vielen Ländergrenzen, die unterschiedlichen Währungen, die Zölle und der zum größten Teil auferlegte Visumzwang erschwerte einen Post- und Reiseverkehr. In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, welche Unsicherheit auf den Straßen herrschte. Heinsheim eignet sich besonders gut als Vergleich für das Postwesen, weil das Dörfchen, und später das Städtchen, zwischen Franken und Alemanien, Baden und Württemberg gelegen, Grenzregion, besonders die Entwicklung, das hin und her, im postalischen Bereich in der Region belegt.

Die ersten Spuren einer Siedlung in Heimsheim sind durch Ausgrabungen aus den Jahren 4.000 bis 2.500 v. Chr. belegt. In der ersten Urkunde ist „villa Heimbodesheim“ aus dem Jahre 965 n. Chr. erwähnt. Später als Heinsheim (1140), Heimsheim (1245), Heimitsheim (1256), Heimesheim (1268), Hammesheim (1282) überliefert (Die „ingen“-Namen werden dem alemanischen und die „heim“-Namen dem fränkischen Ursprung zugeordnet). Aus dem Jahr 1180 gibt es eine Urkunde mit den Stadtrechten für Heimsheim. Ludwig Uhland machte Heimsheim mit seiner Ballade über den Schleglerbund „Die drei Könige zu Heimsen“ weit über unsere engere Heimat bekannt.

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