Etappen der Personenbeförderung im deutschen Postreiseverkehr

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1987/1

Autor: Klaus Beyrer

Seiten: 30-60

Der geschichtlichen Überlieferung zufolge sorgten bereits im alten Römischen Reich vorchristlicher Zeitrechnung, spätestens seit Augustus, Stafettenposten für eine rasche Nachrichtenübermittlung. Unter Hadrian wurde das Beförderungswesen ausgebaut und zur Fahrpost weiterentwickelt, dem sogenannten cursus publicus, von dem freilich die Öffentlichkeit weitgehend ausgeschlossen blieb. Seine Inanspruchnahme setzte die Vorlage eines besonderen Erlaubnisscheines voraus. Es waren hauptsächlich Staatsbedienstete, die in den Genuß dieser Verkehrseinrichtungen kamen.

Ganz im Zeichen staatlicher Interessen standen auch die ersten Postkurse am Ausgang des Mittelalters. Wo sie eingerichtet wurden, gaben politische und militärische Erwägungen den Ausschlag. Ludwig XI. führte 1464 in Frankreich eine Reitpost ein, die ausschließlich für die Zwecke des Königs und die Dienste des Staates bestimmt war. Doch nahmen die französischen Kurierkurse rasch ein beachtenswertes Ausmaß an. Sie erstreckten sich nahezu über das gesamte Land, weshalb Ludwig XI. zu Recht als der am besten informierte Mensch seiner Zeit galt.

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