Frankfurt stellt sich seiner Geschichte im Nationalsozialismus

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Eine Stadt macht mit

Frankfurt stellt sich seiner Geschichte im Nationalsozialismus

Ausgabe

DAS ARCHIV 1/2022

Autor: Benedikt Burkard

Seiten: 8-10

Der Ausstellungstitel „Eine Stadt macht mit“ mag auf den ersten Blick harmlos klingen, aber dahinter verbirgt sich die erste umfassende Darstellung des Themas „Frankfurt und der NS“. Benedikt Burkard, seit vielen Jahren Autor für DAS ARCHIV und Kurator mehrerer Ausstellungen für die Museumsstiftung Post und Telekommunikation (MSPT), hat die Ausstellung mit Jenny Jung und Jutta Zwilling kuratiert.

In den vergangenen Jahren sind viele Detailstudien und auch Ausstellungen zu einzelnen Aspekten des Nationalsozialismus in Hessen und Frankfurt entstanden. Bürgerinitiativen ist es gelungen, vergessene oder gar verdrängte Verfolgungsgeschichten ins Bewusstsein zurückzubringen, und auch die Stadtverwaltung selbst hat immer wieder Aktivitäten in dieser Richtung entwickelt. Was aber bislang fehlte, war eine Gesamtdarstellung der NS-Zeit in Frankfurt. Das Historische Museum der Stadt hat dem nun abgeholfen und zeigt bis zum 11. September 2022 eine große Ausstellung, die den Bogen ganz weit spannt. Sie nimmt bereits die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts ins Auge, räumt dem „Umschlagpunkt“ 1933 großen Raum ein, verfolgt die zwölf Jahre der NS-Herrschaft in (ausgewählten) Details und schaut akribisch auf die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in den Jahren nach 1945 − bis in die unmittelbare Gegenwart.

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