Friedliche Aufbau- und Wanderjahre im Postdienst nach dem Zweiten Weltkrieg

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Nord, 1998

Autor: Otto Wagener

Seiten: 54-77

Der Autor des Buches „Große Geschichte 1914-1945 und kleine Geschichten aus meinem Leben“ schildert zum Schluß seines Berichtes über den „Langen Krieg gegen Rußland“, wie er nach seiner schweren Verwundung bei Rückzugsgefechten in der Tucheler Heide im Februar 1945 über die Kriegslazarette Stolp, Bad Nauheim, Wehrheim (Taunus) in Demmin (Vorpommern) landet. Seine Hoffnung, dort nach völliger Genesung in einem nun zu erwartenden Frieden seinen Postdienst wieder aufnehmen zu können, erfüllt sich nicht. Im Gegenteil, einen Tag vor dem Einmarsch russischer Truppen flieht er, zunächst noch als verwundeter Soldat, dann – mit einem alten Skianzug als Zivilist getarnt – vorbei an vorrückenden britischen Truppen und manchmal sogar neben deutschen Soldaten, nunmehr Gefangene, mit einem Fahrrad über Elbe, Aller und Weser immer weiter nach Westen.

Wiederholft lobt er die Hilfe, die er erfährt, so von Frauen als Schwestern in den Lazaretten, von einer Frau die ihn in Magelsen an der Weser, das er völlig erschöpft und erkrankt erreicht, pflegt und ihn 2 Tage lang versteckt, und das trotz strenger Strafandrohungen der britischen Militärbehörden. Von dort fährt er mit dem Fahrrad weiter bis Oldenburg und gelangt schließlich noch vor Inkrafttreten des Waffenstillstandes nach Augustfehn im oldenburgischen Ammerland.

(…)