Gegenstände von geschichtlichem Interesse
Gegenstände von geschichtlichem Interesse
Einblicke in die Akten des frühen Reichspostmuseums
Wenn die Museumsstiftung Post und Telekommunikation in diesem Jahr das 150-jährige Jubiläum ihrer Sammlung feiert, so fußt das Ereignis auf einer Initiative des Generalpostdirektors Heinrich Wilhelm Stephan (ab 1885 von Stephan). Dieser begründete eine Sammlung, die heute über 11 Millionen Objekte befasst. Johanna Geßner hat im Bundesarchiv Dokumente eingesehen, die einen Einblick in die alltägliche Arbeitswelt und die vielfältigen Sammlungsaktivitäten während der frühen Jahre des Berliner Reichspostmuseums geben.
Die General-Direktion des Telegraphenwesens ließ für die Sammlung ein Verzeichnis von historischen Gegenständen erstellen. Links die Aufforderung zur Listenerstellung, rechts die erste Seite der finalen Liste.
Eine Verfügung Heinrich Stephans vom 24. August 1872, gerichtet an die Oberpostdirektion Berlin, in der er die Absicht bekundete, „bei der Central-Postverwaltung ein technisches Museum zu errichten“, gilt als Geburtsstunde des Reichspostmuseums und begründete die Tradition der heutigen Kommunikationsmuseen. Das Schreiben enthält bereits konkrete Vorstellungen, was zu sammeln sei, darunter zu den „Transport- und Expeditionseinrichtungen“ gehörende Gegenstände im Original oder als Modell, aber auch „die gesamte Ausrüstung einer Feldpostexpedition“. Ein weiteres Schreiben vom 12. November 1875 stellt die Gründung als Abschluss eines weiter zurückreichenden Prozesses dar. Darin widerspricht Heinrich Stephan der Behauptung eines Artikels im Journal des Postes vom 1. November 1875, wonach „die Wiener Welt-Ausstellung die Veranlassung zur Gründung des Postmuseums gegeben“ habe. Zwar hatte in Wien 1873 die erste Weltausstellung im deutschsprachigen Raum stattgefunden, auf der das Deutsche Reich mit rund 8 000 Unternehmen maßgeblich vertreten war, doch das General-Postamt, so Stephan, habe sich „schon seit längerer Zeit mit dem Plane beschäftigt, im neuen General-Postamtsgebäude ein technisches Museum behufs Sammlung und Ausstellung von Gegenständen des Postdienstes zu errichten“.
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