Gera und seine Postgeschichte

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Mitte, 1997

Autorin: Hannelore Schmidt

Seiten: 36-43

Im Jahre 995 setzte der damalige König und spätere Kaiser Otto III. in Nymwegen mit dem Vollziehungsstrich eine Urkunde in Kraft, welche die erste schriftliche Überlieferung des Namens GERA in der Geschichte darstellt. 1995 wurde somit die tausendjährige Wiederkehr der ersten Erwähnung von GERA begangen, aus welchem Anlaß die Bundespost eine Briefmarke im Wert zu 80 Pfennig verausgabte.

Aus ältesten Überlieferungen ist ein Brief des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen an den Stadtrat zu Gera vom 19.2.1543 bekannt, in dem ein „laufender Bote“ zwischen den Residenzen Torgau und Gera als „geordnete Post“ beschrieben wird. 1862 richtete der kursächsische Oberpostmeister von Leipzig, Gottfried Egger, in Zusammenarbeit mit der reichsstädtischen Botenanstalt Nürnberg eine regelmäßige Postverbindung zwischen den Städten ein. Sie führte von Leipzig über Pegau-Zeitz-GERA-Auma-Schleiz-Gefell-Hof und Bayreuth nach Nürnberg. Neben dieser Hauptstrecke zogen sich regionale Postkurse durchs Land.

Bedingt durch seine Lage an der Grenze zu Sachsen hatte Gera neben der Fürstlich-Reussischen Post, die seit 1699 bestand, auch ein Königlich-Sächsisches Postamt. Der Kurfürstl.-Sächs. Postmeister hieß Johann Friedrich Huth und hatte das Amt von 1768 bis 1796 inne.

(…)