Grenzenlose Kommunikation. Vom Visiofon zum Internet

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Grenzenlose Kommunikation

Vom Visiofon zum Internet

Ausgabe

DAS ARCHIV 2/2021

Autorin: Katja Weber

Seiten: 9-19

Menschen sollten miteinander kommunizieren können – überall und jederzeit. Dieser Wunsch trieb Visionäre und Visionärinnen im 19. Jahrhundert an und ließ sie von „Visiofonen“ oder „Telefonen in der Westentasche“ träumen. Sie waren inspiriert von der Telegrafie, die im selben Jahrhundert die weltweite Vernetzung beschleunigte und für das „Verschwinden der Ferne“ sorgte. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Telefon in Europa zum alltäglichen Kommunikationsmedium, wenig später durch die Erfindung des Bild- und Mobiltelefons perfektioniert. Mit der Verbreitung von Computern und Internet schien die letzte Hürde der Verständigung überwunden, das „globale Dorf“ war errichtet

Zwei Männer stehen im Zugabteil vor einem Münzfernsprecher. Einer telefoniert bereits, einer wählt.

Jahrzehnte vor der Erfindung des Mobiltelefons war es möglich, von unterwegs anzurufen: in Deutschland per Zugtelefonie ab den 1920er-Jahren, mit dem Autotelefon ab den 1960ern.

Blick von oben in die Fahrerkabine eines Cabrios. Ein Mann in Anzughose und langärmeligem Hemd telefoniert mit einem fest im Auto eingebauten Telefon.

Fotos früher Autotelefone sprechen die Sprache von Exklusivität und Luxus. Die Geräte waren Statussymbole und kosteten mehrere Tausend Dollar oder D-Mark.

Doch der Traum von der frei zugänglichen Information für alle − ohne Sprachbarrieren, Falschinformationen oder politische Zensur − ist bis heute nicht verwirklicht. Aktuell hat Covid-19 weltweit eine gesellschaftliche Distanzierung durch Grenzschließungen, Reisebeschränkungen und den dramatischen Rückgang im Personenflugverkehr verursacht; die Digitalisierung und der Austausch von Informationen gewannen dagegen an Bedeutung.

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