Die Entwicklung der Post nach der Wiedervereinigung
Hüben Begrüßungsgeld, drüben Paketstapel
Ausgabe
Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Ost, 1996
Autor: Uli Schulte (auszugsweise)
Seiten: 55-58
Läßt man einmal die Tage und Wochen des ersten ausgelassenen Jubelns nach dem 9. November 1989 beiseite, sieht man von allen zögerlichen oder auch raschen Schritten des Aufeinanderzugehens in den folgenden Monaten ab: Spätestens am 14. Oktober 1990 wurde Berlin politisch und rechtlich wieder eine einheitliche Metropole. An diesem Sonntag, wenige Tage nach der Deutschen Einheit, fanden in den neuen Bundesländern erstmals seit Jahrzehnten wieder freie und geheime Wahlen statt. Aber wenngleich die staatliche Einheit des Bundeslandes Berlin wiederhergestellt war, so bestand die Teilung verschiedener städtischer Betriebe organisatorisch noch fort. Auch die Post – Telekom und Postdienst – trat noch getrennt auf. Neben der Landespostdirektion (LPD) Berlin gab es weiterhin die Geschäftsbereiche Postdienst (Ost) und Telekom (Ost).
Diese Verwaltungsteilung am sensiblen Standort konnte kein Dauerzustand bleiben. Jedem leuchtete ein, daß dies auf Unverständnis in der Öffentlichkeit stoßen mußte. Es war klar, wie es ein Verantwortlicher formulierte, daß diese Trennung in erheblichem Umfang Nachteile für die Dienstgüte und Wirtschaftlichkeit des Aufgabenvollzuges bergen und die Organisation der innerstädtischen Abläufe stören würde.
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